Maria stirbt

IMG_2993

Irgendwann starb Maria auch mal, betrauert von den Aposteln. Ihr Sohn kam aus dem Himmel flugs hinzu, barg ihre Seele in seinen Händen und revanchierte sich so für die unzähligen Male, wo er ihr auf dem Arm sass. Bald kam dann ihr Leib auch nach, was wir am 15. August mit dem Fest „Mariae Himmelfahrt“ feiern, und dann hat er sie zur Himmelskönigin gekrönt. Das ist alles, in Stein gehauen – ausser der Königinnenkrönung, aber die können wir ja auf dem Hochaltarbild von Hans Baldung Grien bewundern – zu sehen im Tympanon des Marienportals von etwa 1365, an der Südseite des spätgotischen Chors. Neben dem Sohn, der seine Mutter wie ein Baby auf dem Arm hält, spielen zwei Engel auf ihren Musikinstrumenten. Und die Apostel, die noch gar nicht kapiert haben, dass das Ganze ein Happy End ist, stehen traurig drum herum.

Ein Kommentar zu „Maria stirbt

  1. Lieber Herr Sidler, freue mich hier Ihre Ideen, Gedanken und Beschreibungen zu manchen unentdeckten Schätzen des Freiburger Münsters zu lesen. Neugierig darauf, was ein Problemsoziologe dort zu inzerpretieren und zu (re)konstruieren weiss.
    Wie geht es Ihnen?

    Immer wieder zitiere ich Sie bei einem Glas Wein mit Ihrer grossen Angst:“ Meine grosse Sorge ist, dass ich einst in einem Pflegeheim leben muss, das von einem/r Studenten/in geleitet wird, der /die bei mir in der Soziologievorlesung war.“

    Nein, ich leite keine solche Einrichtung, sondern arbeite als katholischer Soziologe bei der Evangelischen Landeskirche in Baden.

    Werde Ihren Blog verfolgen und freue mich , sollten Sie sich an mich erinnern, von Ihnen zu lesen und zu hören.
    Grüsse zu Corona-Zeiten,
    André Stöbener
    André Stöbener

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s