Christlich hassen

Dieses Foto zeigt einen Ausschnitt aus einer Scheibe des Schumacherfensters. Das Hauptthema des Fensters  ist die Passion Christi; die Scheibe hier zeigt, wie Jesus das Kreuz zum Galgenberg schleppt. Und neben ihm trottet vergnügt – wer wohl? Ein Jude, kenntlich am typischen Hut, mit Hammer und Nägeln, die den Gottessohn  am Kreuz befestigen sollen. Das Todesurteil war durch den Römer Pilatus erfolgt, aber bei seiner Exekution sind, wie unser Bild zeigt, die verräterischen Juden fleissig dabei. Und deswegen dürfen, ja müssen wir sie christlich hassen. Dieses Bild lehrt uns, dass unser Judenhass rechtens ist – scheinbar. In Wirklichkeit ist‘s grad anders rum: Nirgends spricht die Bibel von einer handgreiflichen Beteiligung von Juden bei der Ermordung Jesu; sie war Sache von Soldaten der römischen Besatzungsmacht. Die Erfindung der jüdischen Mitwirkung soll den Judenhass schüren und legitimieren und ist selber eine üble Manifestation dieses Hasses, der  1349, etwa 30 Jahre nach der Schaffung dieses Fensters, in die schreckliche Vernichtung der Freiburger Juden im Vorfeld der Pestjahre um 1350 mündete.   

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