
Nicht jeder, der in der Bibel erwähnt wird, ist deswegen schon heilig. Sprichwörtlich dafür ist Pontius Pilatus, der es sogar als Nichtheiliger bis ins Credo geschafft hat. Eine weitere in der Bibel erwähnte Nichtheilige ist hier zu sehen, Herodias, zeitweilig mit dem hier auch abgebildeten nichtheiligen Herodes, einem von mehreren seines Namens, verheiratet. Sie sitzen hier bei einem Fest, vor ihnen Spielleute, wie man sieht, neben ihm, was man nicht sieht, weil nicht auf dem Bildausschnitt, der Herodias Tochter Salome, die vom Henker den frisch abgetrennten Kopf des Johannes des Täufers überreicht bekommt. (Wir setzen die Geschichte hier als bekannt voraus; ansonsten nachzulesen bei Mt 14,3-12 und Parallelstellen bei Mk und Lk.)
Abgesehen von der Kleinigkeit mit dem Kopf ist die ganze Bildergeschichte wirklich niedlich, wie sie im Sockel der Figur des mittleren Heiligen Dreikönig wiedergegeben ist. Sie lohnt eine Reise nach Freiburg und ins Münster und ist in der Turmhalle im linken Gewände des inneren Hauptportals zu bewundern.